Freie Trauung Checkliste: In wenigen Schritten zu eurer Traumhochzeit

Erstmal: Vielen Dank an Hannah Krämer (Foto), die Gastautorin dieses Artikel. Sie ist Gründerin des Portals hochzeitsglocken.com. Dort findet ihr wertvolle Infos rund um das Thema Hochzeit. Damit ist Hannahs großer Traum wahr geworden, denn schon als Kind konnte sie nicht genug von Hochzeiten bekommen.
Ihr Motto: Liebe ist mehr als sein Gefühl, sie ist der Motor des Lebens. Und eben genau die treibt sie an und dient als wichtigste Inspirations-Quelle.
Wenn Hannah nicht gerade für Hochzeitsglocken recherchiert und schreibt, macht sie gerne Ausflüge in die Natur oder genießt ein spannendes Buch.

Vorhang auf für Hannah

Ihr kennt bestimmt auch die romantischen Szenen aus Hollywood: Unter der Weide steht ein Trauredner, gleich neben ihm wartet der hübsche Bräutigam auf seine zukünftige Ehefrau im traumhaften Brautkleid. Sie nähert sich langsam zum Altar, gefolgt von Melodien eines geigenden Quartetts.

Möchtet ihr beide auch so ein Erlebnis an eurem großen Tag haben?

Immer mehr Brautpaare in Deutschland entscheiden sich für die freie Trauung, um ihre Ehe auf eine persönliche und individuelle Art und Weise zu besiegeln. Es verwundert doch kaum, denn dabei entscheiden sie selber, wie die Zeremonie ablaufen soll, wo sie einander das Ja-Wort geben und wer ihre Ehe besiegeln wird.

Falls ihr zwei genauso romantisch und nach euren Vorstellungen in den Hafen der Ehe ziehen möchtet, dann seid ihr hier richtig, denn hier könnt ihr eine Checkliste finden, die euch bei der Planung eurer freien Trauung von großer Hilfe sein wird.

Los geht’s! 😉

Freie Trauung Checkliste

Mithilfe dieser knackigen Checkliste werdet ihr bestimmt eine märchenhafte freie Trauung organisieren. Wenn ihr bei jedem Punkt eure persönliche Handschrift einbringt, werdet ihr eure ganz individuelle Traumhochzeit auf die Beine stellen.

Als allererstes – die Bürokratie

Es ist jammerschade, dass man nicht mal die romantischsten Dinge im Leben ohne Papierkram machen kann, nicht wahr? Die freie Trauung ist nun mal eine rein symbolische Art und Weise, die Ehe zweier Menschen zu besiegeln.

Falls ihr aber auch vor dem Gesetz heiraten möchtet, dann solltet ihr euch bei eurem zuständigen Standesamt melden. So könnt ihr euch rechtzeitig Gedanken über euren Namen und vielleicht auch einen Ehevertrag machen.

Im Gegensatz zu einer kirchlichen Trauung kann man die freie Trauung entweder vor oder auch nach der standesamtlichen Trauung machen. Die kirchliche Trauung kann erst nach der standesamtlichen erfolgen. Es hängt natürlich allein von euren Wünschen ab.

Für diejenigen, die mehr Wert auf die Symbolik als auf den Zivilstand legen, heißt es, dass sie sich ein bisschen mehr Zeit lassen werden, um ihre freie Trauung zu organisieren. Früher oder später wird man schon auch die Papyrologie erledigen. 😉

P.S. Falls ihr auch die standesamtliche Trauung etwas persönlicher und romantischer haben möchtet, ist das kein Problem, denn viele Standesämter Deutschlands bieten Brautpaaren die Möglichkeit, außerhalb des Büros zu heiraten.

Hochzeitstermin

Was immer ihr im Leben plant: Ihr solltet als allererstes das Datum festlegen. So werdet ihr einfacher mit euren Dienstleistern und auch Hochzeitsgästen planen können.

Werdet euch dafür über eure Wünsche klar: Falls ihr zwei schon immer davon geträumt habt, unter freiem Himmel zu heiraten, dann entscheidet euch für einen Monat zwischen Mai und September.

Da diese Monate, besonders Juni, Juli und August, als der Höhepunkt der Hochzeitssaison gelten, solltet ihr auch rechtzeitig anfangen, weitere Dienstleister zu kontaktieren.

Die Herbst- und Wintermonate haben ebenfalls etwas Magisches an sich und man sollte sie nicht unterschätzen. Sie sind außerdem ein Jackpot für diejenigen, die spontan ihre Ehe besiegeln möchten. Außerhalb der Hochzeitssaison ist die Chance höher, kurzfristig einen Dienstleister zu finden.  

Eine freie Trauung ist an jedem Tag möglich: Wenn ihr ein begehrtes Datum im Kopf habt, vielleicht den 3.3.33, solltet ihr besonders früh mit der Planung beginnen. Schön ist es auch, wenn ihr ein Datum wählt, das für euch von großer Bedeutung ist: erstes Date, erster Kuss, Tag der Verlobung ….

Sobald ihr den Hochzeitstermin vereinbart habt, könnt ihr an eure Hochzeitsgäste Save the Date-Karten verschicken und mit der Hochzeitsplanung fortfahren. 😉

Uhrzeit

Ein Tipp bezüglich der Uhrzeit: Zuerst entscheiden, wann das Dinner anfangen soll, und dann einfach rückwärts bis zur Zeremonie zählen.

Oder ihr könnt auch einfach überlegen, ob ihr am frühen Morgen oder auch bei Sonnenuntergang heiraten möchtet.

Die Uhrzeit rechtzeitig zu vereinbaren ist ebenfalls ein sehr wichtiger Punkt. Wenn ihr die genaue Uhrzeit eurer Trauzeremonie habt, werdet ihr andere Punkte der Checkliste detailliert einplanen können.

Kleiner Tipp: Nachdem ihr die Uhrzeit vereinbart habt, erstellt einen Tagesplan vor-während-nach der freien Trauung, damit ihr keine wesentlichen Punkte vergesst.

Hochzeitslocation

Jetzt ist eure Kreativität gefragt!

Die freie Trauung ist besonders beliebt, weil man eben freie Wahl hat, wo die Trauzeremonie stattfinden wird. Es ist egal, ob ihr euch für eine alte Kapelle, ein Schiff, einen Park, euren eigenen Garten oder sonst eine andere Location entscheidet, das Wichtigste dabei ist, dass sie zu euch und euren Vorstellungen passt.

Lasst eurer Kreativität freien Lauf und wählt mit euren Herzen.

Falls ihr eure freie Trauung unbedingt unter freiem Himmel abhalten möchtet, solltet ihr immer einen Plan B parat haben.. So könnt ihr zum Beispiel für eine Sommerhochzeit ein Zelt aufbauen, für den Fall, dass es regnet.  

Traurednerin oder Trauredner

Noch eine Aufgabe, die ihr habt, ist die, eine Traurednerin oder einen -redner zu finden. Das Wesentliche bei dieser Suche ist, dass es zwischen euch Klick machen soll.

Wenn ihr fündig geworden seid, , lernt euch am besten persönlich kennen.  Je intensiver euer Austausch ist, desto individueller und persönlicher wird eure Zeremonie bzw. die Traurede.

Außerdem werdet ihr gemeinsan  den Ablaufplan eurer freien Trauung besprechen können. Und das Wichtigste ist, an diesem Tag wird eure Traurednerin oder euer Trauredner eure große Unterstützung sein. 🙂

Hochzeitsgäste

Die Frage, die sich hier stellt, ist, ob ihr zur freien Trauung Hochzeitsgäste einladen möchtet. Manche Brautpaare entscheiden sich auch dafür, nur mit ihren Trauzeuginnen und Trauzeugen die Zeremonie abzuhalten.

Falls ihr aber nicht ohne eure Familien und Freunde diesen großen Augenblick erleben möchtet, dann sorgt dafür, dass sie rechtzeitig das Datum und die Hochzeitslocation erfahren. Verschickt Hochzeitseinladungen. Sobald ihr eine konkrete Gästeliste habt, wird die Hochzeit einfacher.

Nach der Anzahl der Gäste könnt ihr weitere Dinge ins Auge fassen, wie zum Beispiel die Hochzeitsfeier, Sitzordnung, Getränke und Essen (Menükarten, Deko), Gastgeschenke, Größe der Hochzeitstorte und vieles mehr.

Hochzeitsfotograf

Sobald ihr das Datum eurer freien Trauung vereinbart habt, kontaktiert die besten Fotografen in eurer Umgebung für ein Kennenlerngespräch. Bevor ihr einen Termin bucht, solltet ihr einander besser kennenlernen, denn schließlich sollte die Fotografin oder der Fotograf auch wissen, wen er vor seiner Linse hat. Und ihr solltet euch dabei wohlfühlen.:)

Musik

Ein Solokünstler, eine Band, ein Geigen-Quartett – es ist egal, für welche musikalische Untermalung ihr euch entscheidet, denn wichtig ist, dass sie eurem Stil und dem der Hochzeit entspricht.

Nachdem ihr euren Ablaufplan mit eurem Trauredner besprochen habt, werdet ihr auch mit der auserwählten Künstlerin bzw. dem Künstler den Ablauf besprechen und euch für die Musikpausen entscheiden.

Besprecht im Voraus, welche Lieder ihr gerne auf eurer Trauzeremonie haben möchtet.

Auch eine Hochzeit am Pool ist stimmungsvoll. Da wirken die Luftballons gleich doppelt so stark …

Ablaufplan der freien Trauung

Der Ablauf hängt allein von euren Wünschen ab. Es gibt keine Regeln.

Wir nehmen an, dass ihr zwei bereits eine Vorstellung davon habt, wie eure freie Trauung aussehen sollte. Deswegen raten wir euch nur noch, dass ihr genau diese Wünsche eurer Traurednerin oder eurem Trauredner erzählt. Lasst euch einfach beraten.

Besprecht gemeinsam Folgendes:

Einzugsvariante:

Es gibt unterschiedliche Varianten, wie ihr auf die Zeremonie kommen könnt. Ihr könnt euch für den Klassiker entscheiden, dabei schreiten der Brautvater und die Braut zum Bräutigam und Trauredner. Bei der amerikanischen Variante kommen der Bräutigam und Trauzeuge tanzend an, anschließend kommen auch die Braut und ihre Trauzeugin. Und es gibt auch eine moderne Variante: Das Brautpaar schreitet gemeinsam zum Trauredner.
Noch ein hübsches Detail sind die Blumenkinder, die gehen meistens vor der Braut bzw. dem Brautpaar.

Traurede:


Besprecht mit eurer Traurednerin oder eurem Trauredner, was den Schwerpunkt eurer Traurede ausmachen soll. Das kann die Entwicklung eurer Beziehung sein, von den Anfängen hin bis heute, eine Charakterisierung eurer Liebe oder auch ein Bezug zum Trauspruch. Letzteren könnt ihr auch als roten Faden für die Zeremonie nutzen.

Trauritual:

Das Trauritual folgt meistens gleich nach der Traurede. Ihr zwei entscheidet selber, wie das aussehen sollte. Wichtig dabei ist die Symbolik, denn mit einem Trauritual stellt man die Zusammengehörigkeit von Ehefrau und Ehemann dar. Es gibt viele mögliche Rituale:  eine Sandzeremonie, Hochzeitskerze, Wunschbaum und andere.

Tausch der Eheringe:

Die Traufrage bzw. der Tausch der Trauringe ist der Kern eurer Trauzeremonie. Und dieser gelingt ebenfalls nach eurem Wunsch.
Ihr könnt euch für die klassische Variante entscheiden – also euer Trauredner stellt euch die Frage: Und hiermit frage ich dich, xy, möchtest du die hier anwesende xy zu deiner Frau nehmen und versprichst du, ihr die Treue zu halten, in guten wie in schlechten Tagen, in Gesundheit und Krankheit, und sie zu lieben, zu achten und zu ehren, bis dass der Tod euch scheidet? – Und ihr antwortet einfach mit Ja! 😉
Ihr könnt auch ein gegenseitiges, vorher formuliertes Eheversprechen schreiben, in denen ihr eure tiefsten Gefühle füreinander ausdrückt. Besonders schön ist die Kombination aus beiden Varianten. Inspirationen findet ihr tief in euren Herzen. <3

Fürbitten, Hochzeitsreden:

Falls ihr eure Trauzeugen, Eltern, Geschwister oder andere in eure Zeremonie mit einbeziehen möchtet, können sie Fürbitten lesen oder individuelle Hochzeitsreden vorbereiten.
Auszug: Die Brautleute gehen gemeinsam hinaus und die Hochzeitsgäste schließen sich an. In den meisten Fällen stoßen sie zuerst bei einem Sektempfang mit den Frischvermählten an.
 

Fazit

Diese Hochzeitscheckliste ist nicht nur eine Hilfe für Brautpaare, die ihre freie Trauung planen, sondern auch ein Beweis, dass es nicht zu viel braucht, um eine Traumzeremonie zu organisieren.

Gunter Mehler sagte: Der wichtigste Grund für eine freie Trauung ist das Bedürfnis, die Liebe öffentlich zu machen, und vor allen Menschen, die einem wichtig sind, „Ja“ zueinander zu sagen.